Iris Wolff: Lichtungen

In dem Buch "Lichtungen" erzählt Iris Wolff die Geschichte von Lev und Kato. Und das tut sie derart zart und poetisch, dass man es fast nicht beschreiben kann.
Lev und Kato leben in einem kleinen Ort in Rumänien. Anfangs verbindet sie nichts außer dem gemeinsamen Schulbesuch. Als Lev krank wird und für Wochen ans Bett gefesselt ist, ist es ausgerechnet Kato, die von seiner Lehrerin geschickt wird, um ihm die Hausaufgaben zu bringen.
So verschieden die beiden auch sind, es entwickelt sich eine unendlich zarte und doch unverbrüchliche Freundschaft zwischen ihnen. Und diese Freundschaft trägt sie über Jahre.
Dann verändert sich die politische Landschaft, die Grenzen öffnen sich. Kato bricht auf, Lev bleibt in Siebenbürgen. Über Jahre bleiben die Postkarten, die Kato an Lev schreibt, die einzige Verbindung. Dann erreicht Lev einen Postkarte, auf der nur drei Worte stehen: Wann kommst Du?
Und Lev bricht auf.
Das Ungewöhnliche an diesem Roman ist, dass die Geschichte von Lev und Kato rückwärts erzählt wird.
Diese rückwärts erzählten neun Kapitel sind für gut dreißig Lebensjahre scheinbar karg. Und doch stößt Iris Wolff mit ihrer unglaublich schönen, zarten und poetischen Sprache die Tür zu zwei üppigen Lebensgeschichten auf und nimmt uns mit auf eine Zeitreise.