Tina N. Martin: Gewittermann

Nachdem ich im letzten Jahr schon von dem Auftakt "Apfelmädchen" der Thrillerreihe um die schwedische Kommissarin Idun Lind begeistert war, habe ich mich regelrecht auf den zweiten Fall "Gewittermann" gestürzt und wurde, wie erwartet, nicht enttäuscht.
Bei eisigen -22 Grad wird auf der zugefrorenen Ostsee die Leiche des äußerst betuchten Rentners Evert Holm gefunden. Das Makabere: Noch vor Eintritt des Todes wurden ihm die Genitalien entfernt. Die Spur führt Lind und ihren Kollegen Tareq Shaheen ins Rotlichtmilieu...
Ein zweiter Handlungsstrang führt uns in die 70er/ 80er Jahre. In diesen Rückblenden erfahren wir von einem Jungen, der von einer Bande älterer Jungen zum Teil schwer misshandelt wird. Erst die Freundschaft zu einem neu in die Klasse gekommenen Mädchen lässt ihn ein wenig aufatmen. Doch irgendetwas Mysteriöses umgibt das Mädchen...
So wie auch in ihrem ersten Fall scheinen diese beiden Handlungsstränge nichts miteinander zu tun zu haben, fügen sich aber gegen Ende zu einem Strang zusammen.

Für mich war "Gewittermann" ein absoluter Lesegenuss. Alle Fans von nordischen Thrillern werden voll auf ihre Kosten kommen. Der Schreibstil ist flüssig und man ist von der ersten Seite an im Geschehen und gefesselt. Sowohl das Hin- und Herspringen zwischen den Zeiten, als auch die Gefahren, in die sich die Ermittler bei ihren Undercoveraktionen begeben, erhöhen in diesem Thriller noch zusätzlich die Spannung.
Ich bin schon sehr auf den 3. Fall gespannt, der hoffentlich nicht lange auf sich warten lässt.